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Tipps für deinen grünen Daumen: So wird dein Living Soil-Grow zum Erfolg

Autorenbild: Kim KrämerKim Krämer

Aktualisiert: 28. Aug. 2024

Wie zuvor kurz angeschnitten, möchte ich euch heute Tipps und Tricks mitgeben, die euch dabei helfen, euren eigenen Living Soil Grow noch gesünder und erfolgreicher zu gestalten. Das Konzept Living Soil ist nicht nur effektiv, sondern auch umweltfreundlich und führt zu gesunden und ertragreichen Ernten. Wenn das Thema jedoch neu für dich ist, empfehle ich dir meinen ersten Artikel hierzu. Dort erfährst du kurz und verständlich, was es mit Living Soil auf sich hat.

Im Anschluss findest du eine Liste mit Tipps, die das Beste aus deinem Grow holen:

1. Die Basis:

Ein fruchtbarer Boden ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Living Soil-Garten. Wenn dir das nötige Know-How oder die Ressourcen fehlen, gibt es bereits eine Fertigmischung von mir, die dir die richtige Basis bietet. Allgemein wird empfohlen, bei der Auswahl der Topfgröße auf mindestens 50 Liter Fassungsvermögen zurückzugreifen, wobei mir auch schon Grow's ab 25 Liter gelungen sind. Dies gibt dir mehr Sicherheit, dass die Mikroorganismen im Boden deiner Pflanze immer das geben können, was sie benötigt. Solltest du nach einem oder mehreren Grows einen Mangel feststellen, empfiehlt sich die Zugabe von organischen oder mineralischen Zutaten. Eine Bodenanalyse gibt im Zweifelsfall Sicherheit, um genau festzustellen, welche Nährstoffe der Erde wieder zugeführt werden müssen. Dies erfolgt dann je nach Bedarf durch Zugaben von beispielsweise Wurmhumus, Gesteinsmehlen oder Kompost.

Durch diese Zugaben förderst du das Wachstum von nützlichen Mikroorganismen und verbesserst die Bodenstruktur.


2. Mulch / Abdeckung / Cover Crops:

Um das empfindliche Gleichgewicht im Boden zu erhalten, solltest du darauf achten, den Boden nicht zu stark zu stören. Setze auf Methoden wie Mulchen, um deinen Boden intakt zu halten. Dies ist auch Indoor absolut empfehlenswert.

Hier haben sich bereits kleine selbst ausgeschnittene Pappdeckel als hilfreich erwiesen: Einfach ein Loch für den Stamm deiner Pflanze ausschneiden, den Deckel auf die Größe des Topfes zuschneiden und auf die Erde legen - so bleibt die Feuchtigkeit im Topf.

Ohne Mulch würde die oberste Erdschicht schnell austrocknen und verhärten.

Dies wirkt sich negativ auf die Struktur des Bodens und der Sauerstoffzufuhr aus.

Achte daher darauf, dass du deinen Boden immer abdeckst.

Sogenannte "Cover-Crops" stellen hier eine optimale Lösung dar.

Pflanzen werden mit Mulch behandelt

Beispielsweise Lupinen oder verschiedene Klee-Sorten wirken sich sehr positiv auf den Boden aus. Sie haben stickstofffixierende Eigenschaften und eignen sich perfekt als Vorbereitung für deinen Living Soil Grow.

Gib deiner Cover-Crop ca. 2 Wochen Zeit zu wachsen.

Anschließend kannst du sie entweder zurückschneiden und der Erde unterheben oder du lässt sie weiter wachsen. Achte dabei nur darauf, dass deine Cover-Crop nicht zu groß wird. Andernfalls würde sie mit deinen Pflanzen um Nährstoffe konkurrieren.


3. Kompost-Tee als natürlichen Dünger:

Eine großartige Möglichkeit, das Bodenmikrobiom zu fördern, ist die Verwendung von Kompost-Tee. Es gibt unzählige Rezepte online. In der Regel ist es aber ganz einfach: Du mischst etwas Kompost oder Humus zusammen mit etwas Melasse in einem Eimer an, belüftest diesen über einen Zeitraum von 24 Stunden mit einer kleinen elektrischen Pumpe bei ca. 30°C und schon kann das flüssige Gold in deinem Garten verwendet werden. Gerne gebe ich dir mein eigenes Rezept für Kompost-Tee, welches bei mir zum Erfolg geführt hat.

Für 10 Liter Kompost-Tee benötigst du:


  • 1 Eimer mit mindestens 10 Liter Fassungsvermögen

  • 1 Mini Heizstab

  • 1 elektrische Luftpumpe mit Airstone (~14€ bei Amazon)

  • 10 Liter chlorfreies Wasser (Leitungswasser 24 Stunden abstehen lassen)

  • 1 Baumwollbeutel, altes T-Shirt oder Sieb

  • ca. 1 Liter Kompost oder Wurmhumus

  • ca. 50 Gramm Melasse (Bio Zuckerrübensirup oder Zuckerrohrmelasse)

  • ca. 50 Gramm Seealgenmehl (Ascophyllum Nodosum) - Nicht zwangsweise notwendig

  • ca. 30 Gramm (2 geh. Esslöffel) Gesteinsmehl oder du nimmst meine Fertigmischung - diese ist etwas ergiebiger.

Zusätzlich, wenn vorhanden, kannst du noch wasserlösliche Produkte hinzufügen, die Mykorrhiza & Trichoderma Pilze oder für Pflanzen wertvolle Bakterien enthalten.

Wenn du kein Sieb hast oder dir ein passender Beutel fehlt, suche dir ein altes Baumwolltuch oder T-Shirt, welches du nicht mehr benötigst.

Schneide daraus einen kleinen Beutel. Fülle diesen anschließend, indem du den Kompost oder Humus zusammen mit dem Gesteinsmehl und anderen Zutaten hineintust und mit einem Faden oder Kabelbinder verschließt.

Wenn du ein Sieb hast, kannst du alle Zutaten direkt im Eimer miteinander vermischen. Nimm nun den Eimer, welcher mit Wasser gefüllt ist, gebe dort die Melasse hinein und löse diese darin auf.

Hänge nun, wenn vorhanden, den gefüllten Beutel mit dem Kompost in das Wasser und lege die Luftpumpe mit dem Airstone in den Eimer, sodass dort unter Wasser Blasen entstehen.

Warte anschließend mindestens 12, besser 24 Stunden, um deine Lösung zu verwenden.

Zum Gießen:

  • Verwende auf 1 Liter Kompost-Tee 5 Liter chlorfreies, belüftetes Wasser (1:5)

Als Blattspray:

  • Verwende 1 Liter Kompost-Tee auf 10 Liter chlorfreies, belüftetes Wasser (1:10)


5. Bodenfeuchtigkeit im Blick behalten:


Regelmäßiges Überprüfen der Bodenfeuchtigkeit ist entscheidend für gesundes Pflanzenwachstum. Achte darauf, dass der Boden gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass ist, um das Bodenmikrobiom nicht zu beeinträchtigen. Wenn du hierbei Probleme hast, gibt es Feuchtigkeitsmesser ab 9,90€ auf Amazon und Co., die dir anzeigen, wann gegossen werden muss.




6. Natürliche Schädlingsbekämpfung bevorzugen:

Chemische Pestizide sind out – setze stattdessen auf natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung. Nützlinge wie Nematoden und Raubmilben, das Einsetzen von Gelbtafeln oder insektenabweisenden Pflanzen sowie regelmäßiges Entfernen von Unkraut können Schädlinge in Schach halten.


7. Aufmerksam sein und flexibel reagieren:

Ein guter Gärtner ist ein aufmerksamer Beobachter. Achte auf Anzeichen von Mangelernährung, Schädlingsbefall oder Krankheiten und reagiere rechtzeitig, um Probleme zu lösen und deine Pflanzen zu schützen.


Mit diesen Tipps und Tricks bist du bestens gerüstet, um deinen Living Soil-Grow zum Erfolg zu führen. Habe Geduld, sei aufmerksam und genieße die Belohnung gesunder Pflanzen und üppiger Ernten. Euer grüner Daumen wird es euch danken!

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