Wer steckt hinter dem Namen Couple of Plants?
Chronischer Patient mit hoher Resilienz & buntem Lebenslauf
So würde ich mich wohl kurz und bündig beschreiben, wenn ich müsste.
Hier soll es ein paar Hintergrundinformationen zur Person hinter dem Namen "Couple of Plants" geben. Wie kam es zur Gründung des Unternehmens und was treibt mich persönlich an. - Kim Immanuel Krämer, Gründer Couple of Plants

Persönlicher Bezug zu Cannabis
Um die Vorgeschichte und meine persönliche Motivation zur Gründung des Unternehmens sowie meinen Bezug zum Thema Cannabis nachvollziehbar zu machen, bedarf es einer kurzen Anamnese bzw. Vorgeschichte meinerseits.
Bereits mit 18 Jahren begann ein chronisches Leiden, das meinen Lebensweg stark erschweren sollte. Erst vier Jahre später, nach zahlreichen erfolglosen Untersuchungen, wurde in einer spezialisierten Schmerzklinik die Diagnose „Cluster-Kopfschmerzen“ gestellt – eine der stärksten Schmerzformen, die in Form von Attacken auftreten und auf der Schmerzskala regelmäßig die Höchststufe 10 erreichen. Die Attacken, die zwischen 45 Minuten und zwei Stunden dauern, traten in den ersten neun Jahren meiner Erkrankung immer zwischen Oktober und März auf, haben sich inzwischen jedoch auch in den Sommer verschoben. Ich erlebe ein bis acht Attacken pro Tag, meist ausgelöst im Dämmerschlaf, was den Alltag enorm erschwert. Zwar treten die Schmerzen bei mir episodisch "nur" drei bis vier Monate im Jahr auf, doch selbst die Episoden sind eine große Belastung, die ohne Hilfsmittel und Medikation nicht zu bewältigen wären. Darüber hinaus belastet mich ein Bandscheibenschaden mit mehreren Vorfällen sowie weitere Erkrankungen, die ich nur ungerne öffentlich mache, die meine Lebensqualität jedoch maßgeblich beeinträchtigen. Diese Diagnosen führten schließlich auch zur Anerkennung eines Behinderungsgrades.
Insbesondere die Cluster-Kopfschmerzen haben dazu geführt, dass ich mich schon früh mit alternativen Therapie- und Heilmethoden auseinandergesetzt habe. Die Medikamente, die ich immer wieder ausprobieren sollte – oft nur, um festzustellen, ob sie vielleicht eine positive Wirkung auf die Cluster-Kopfschmerzen haben – waren meist mit vielen Nebenwirkungen verbunden, denen ich mich nicht dauerhaft aussetzen wollte.
Cannabis erwies sich hierbei als unerwartete Unterstützung. Es hilft mir während der Episoden, den Druck im betroffenen Auge zu lindern, was wiederum die Schmerzen zwischen den Attacken reduziert und zumindest teilweise Schlaf ermöglicht. Darüber hinaus bietet Cannabis weitere Vorteile, die mir im Alltag eine große Hilfe sind. Es wird somit schnell klar, dass Cannabis für mich früh eine wichtige Rolle gespielt hat, um meinen Alltag noch halbwegs erträglich gestalten zu können.
Diese Vorgeschichte, gepaart mit meiner damaligen persönlichen und finanziellen Situation, führte schnell dazu, dass ich begann, selbst Cannabis anzubauen, um mir die Behandlung leisten zu können.
Wie bei den meisten war mein erster Anbau vor knapp 13 Jahren alles andere als perfekt. Dennoch konnte ich erfolgreiche Ernten erzielen, die mir ein Gefühl von Erfolg, positive Erinnerungen und Motivation für weitere Versuche bescherten. Schon mein erster Anbau war vollständig organisch, da mir eine natürliche und gesunde Anbauweise wichtig war. Im Laufe der Jahre probierte ich unterschiedliche Methoden aus, bis ich schließlich begann, eigene „Living Soil“-Mischungen herzustellen, da ich das Thema zu diesem Zeitpunkt bereits längere Zeit intensiv verfolgte. Das Thema der Bodenmikrobiologie, sowie verschiedene Symbiosen im Pflanzenreich weckten schon sehr früh starkes Interesse und allgemeinen Wissensdurst, den ich bis heute zu stillen versuche. Durch meine persönlichen Recherchen zu den Themen Terra Preta und dem allgemeinen Gärtnern mit Mikroben entwickelte ich schließlich 2017 meine ersten eigenen Living Soil-Mischungen. Diese waren zwar über die Jahre hinweg teilweise schon beeindruckend in ihren Ergebnissen, aber noch weit von Perfektion entfernt.
Im Laufe der Zeit habe ich die Mischung durch ständiges Testen und Anpassen kontinuierlich verbessert. Viele private Tester und Versuchsanordnungen trugen dazu bei, die Mischung zu dem zu machen, was sie heute ist: meine ganz eigene, ideale Living Soil für Cannabis.
An Rezepten anderer habe ich mich nie gerne orientiert. Um wirklich zu verstehen, wie etwas funktioniert, muss ich es selbst ausprobieren und Fehler machen – nur so kann ich nachhaltig lernen. Deshalb habe ich auch nie viel Wert auf Online-Rezepte gelegt, zumal es vor sechs bis sieben Jahren deutlich weniger Informationen zu diesem Thema gab. Durch über ein Jahrzehnt gesammeltes Wissen ist ein einzigartiges Ensemble an Methoden und Inhaltsstoffen entstanden, das meine Mischung auszeichnet. Nun habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine Living Soil zugänglich für jedermann zu machen. Mit meiner Mischung können sowohl Anfänger als auch Profis beeindruckende Ernten erzielen – und das vollkommen unkompliziert mit Hilfe von Mutter Natur und ohne zusätzlichen Dünger, einfach nur Wasser.
Mit der Legalisierung im Jahr 2024 bot sich mir die Möglichkeit, mein Wissen und meine eigene, bereits erprobte Living Soil öffentlich zu präsentieren. Diese Chance motivierte mich, alles auf eine Karte zu setzen. Ich kündigte meinen Job und machte den Schritt in die vollständige Selbstständigkeit. Seitdem folge ich meiner Leidenschaft und widme mich mit vollem Einsatz meinem Unternehmen. Viele zufriedene Kunden schätzen seitdem meine handgefertigte, einzigartige Living Soil sowie die dazugehörigen Produkte. Sowohl die Produktion als auch die Verpackung erfolgen in liebevoller Handarbeit durch mich persönlich. Dadurch sind die Produkte nicht nur limitiert, sondern auch etwas ganz Besonderes.
Was war vor dem Unternehmen?
Abseits meiner Erfahrungen mit chronischen Schmerzen und dem Einsatz von Cannabis musste ich selbstverständlich trotzdem arbeiten und meinen Lebensunterhalt verdienen – wie jeder andere auch. Das gestaltete sich für mich zwar deutlich schwieriger, doch hielt mich nichts davon ab, es dennoch zu tun.
Die ersten Jahre verliefen noch recht harmlos & wären nicht wirklich erwähnenswert. Ich brach jedoch mein Abitur nach der 10. Klasse ab, um ein ganzjähriges Praktikum in einem Altenheim zu absolvieren und startete so in den Arbeitsalltag mit 16 Jahren. Ehrlich gesagt hatte ich schlicht keine Lust mehr auf Schule und wollte praktisch tätig werden, weshalb mir diese Entscheidung zumindest temporär gut tat. Trotz der harten Bedingungen entwickelte ich schnell eine große Leidenschaft für den Beruf. Daher entschied ich mich, eine Ausbildung zum Altenpfleger zu absolvieren. Nach vielen Hürden, die ich mehr oder weniger erfolgreich meisterte, entschloss ich mich anschließend, zusätzlich eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger zu machen, die ich auch erfolgreich abschloss. In den darauffolgenden Jahren arbeitete ich in einem Wohnheim für Menschen mit Beeinträchtigungen und später kurzzeitig für das Land Niedersachsen an einer technischen Berufsschule, während ich in meiner Freizeit an meinen Erdmischungen feilte. In der Schule war ich als pädagogische Fachkraft in der schulischen Sozialarbeit tätig und half Jugendlichen wieder zurück in die Schule zu finden, sowie ihren Abschluss zu meistern. Wie bereits im ersten Abschnitt erläutert, stellte eine Festanstellung für mich aufgrund meiner chronischen Diagnosen jedoch immer eine besondere Herausforderung dar. Die regelmäßigen Krankheitsfälle machten es immer schwieriger, einer Vollzeittätigkeit dauerhaft nachzugehen. Deshalb reduzierte ich meine Arbeitszeit fortgehend, was allerdings auch finanzielle Einbußen mit sich brachte.
Im Jahr 2022 entschied ich mich schließlich, teilweise in die Selbstständigkeit zu gehen. Zu Beginn nutzte ich mein mir angeeignetes Wissen, um Substrate für Zimmerpflanzen herzustellen und zu verkaufen. Das Feedback war überwältigend positiv, und die Verkaufszahlen stiegen schnell an. So baute ich mir neben meiner Teilzeitanstellung in der schulischen Sozialarbeit mein eigenes Unternehmen auf: Couple of Plants.